Paniertes

Groteske
5D/3H
Uraufführung am 7.10.2000, dietheater Konzerthaus
DEA 2003 Theaterwerkstatt Allgäu Pfeffer
Aufführungsrechte beim Kaiserverlag Wien

(Hubert und seine minderjährige Nichte  Scarlett sitzen nebeneinander. Scarletts Tshirt  ist irgendwie verrutscht und sie stiert benommen vor sich hin. Man ahnt, was gerade passiert sein muss)

HUBERT:Das ist wie eine Sucht. Verstehst du ? Da ist man hilflos ausgeliefert und kann nichts dagegen tun. Wirklich. Ich habe schon alles versucht, Scarlett, alles, aber nichts, nichts hilft. Gar nichts. Ich weiß schon nicht mehr, was ich tun soll – ich meine, ich kann doch mit niemanden darüber reden, die halten mich doch alle für verrückt. Und weiß der Himmel, was dann mit mir passiert – nein, nein, das geht nicht, bloß nicht.

Ich mache jetzt Fitneß. Geräte und so. Ich habe gehört, das soll helfen, aber du siehst ja – ich meine, schau dir mein verpfuschtes Leben an, schau es dir an :Jeden Tag um 5 Uhr auf die Arbeit, rein in die Fabrik, 9 Stunden Kassabonrollen in Kartons, dann nach Hause, müde vor der Glotze, keine Familie, keine Freunde, kein Spaß – das ist nicht lustig, Scarlett. Da braucht man Ausgleich. Da muß Etwas raus aus einem, verstehst du ?Ich weiß wirklich nicht mehr, was tun.

Es soll jetzt sogar schon Medikamente dagegen geben. Da soll es dann ganz aufhören, aber gerade das macht einem Angst. So alt bin ich nun auch wieder nicht, daß ich für immer darauf verzichten möcht, nein, nein.Und bald bau ich ein Haus und dann kommt vielleicht auch Eine und da will man seinen Spass miteinander. Und bloß deswegen mit Tabletten alles zerstören ?

Das steht doch nicht dafür, bitte. Seien wir ehrlich.

Schließlich – Ich muß auch ein bißchen an mich denken.(aus PANIERTES)

PANIERTES erzählt die Geschichte von einem Familienessen in einem stinknormalen Dorf in Österreich. Natürlich gibt es Schnitzel. Nur eine  ist nicht zu Tisch eingeladen-die Erzählfigur des Stückes. Ein rätselhaftes Aussenseiterwesen, dass aber alles über  die OrtsbewohnerInnen zu wissen scheint und wie eine unheimliche Moderatorin durch den Theaterabend führt: In kurzen Rückblenden erfährt man immer mehr über die Figuren, die hier ihr Schnitzel essen, man wird Zeuge ihrer intimsten Geheimnisse und blickt immer tiefer in die diversen Abgründe. Nach und nach verlieren die biederen Dörfler beim Essen ihre Hemmungen und ihre Aggressionen gegen die rätselhafte Erzählerfigur werden immer größer und gefährlicher…..

„Es ist die bitter böse, gemein komische Art, in der hier Bedeutsamkeit von Schnitzelrezepten tranchiert werden. Margit Mezgolich wird sich bei PANIERTES keine Sorgen um Publikum machen müssen.“(Kurier)

„Ein Zorn und Katharsis Stück, dass so richtig Spass macht!“ (Der Falter)

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