Der Aufsatz

Eine Komödie
3D/2H, Simultanbühne
Uraufführung am 4.8.2015 am Herrenseetheater Litschau
Frei zur DEA
Aufführungsrechte beim Kaiserverlag Wien

„KING: Über mich gibts eigentlich nix viel Interessantes zum Wissen, außer dass in meinem linken Wadenknochen so eine große Kugel steckt, so ein Kaliber, da bin ich echt stolz drauf. Hier hat das kein Kind in meinem Alter. So eine Kugel hat schon vielen großen Männern was ganz was Anderes weggeballert, hat meine Oma immer gesagt. Deswegen nennen mich jetzt alle King Iron, oder einfach nur „King“ – was ich urcool finde.
Wegen der Kugel sind wir auch weg von meinem Land, weil mein Onkel damals gesagt hat: schleichts euch besser. Seither leben wir hier.
Wie ich wirklich heiß und das ich neun Jahre alt bin, das steht in meinen Papieren, da müssen Sie nur nachschauen, aber das ich von ganz woanders bin, das kann sich ja jeder vorstellen.

Natürlich weiß ich genau , worum es heute hier geht.

Es geht um meinen Aufsatz.“ (aus DER AUFSATZ)

Das Gespenst der Angst geht um: Der Angst vor brutalen Terroranschlägen, vor Horden radikalisierter Jugendlicher, die mit Angriffsplänen im Gepäck aus dem Dschihad zu uns zurückkehren, die Angst vor der Verdrängung eigener kultureller Werte- täglich gießen manche PolitikerInnen Öl in dieses Feuer, schüren Misstrauen, verfestigen Vorurteile. Aber was macht diese Angst mit unserer Gesellschaft und wie beeinflusst sie unser Verhalten? Wie kann man in dieser Angstkultur Misstrauen abbauen und Vorurteile widerlegen?

Der Aufsatz versucht diesen brisanten Fragen mit Humor zu begegnen. In Margit Mezgolichs Komödie dreht sich alles um den kurzen Aufsatz eines Neunjährigen, von dem sich ein paar Erwachsene bedroht fühlen. Ausgehend von einer realen Begebenheit und echten Kindertexten stolpern die Figuren komödiantisch über ihr eigenes Misstrauen und in ihre eigenen Abgründe. Mit viel Spiellust werden „klassische“ Vorurteile gegenüber Ausländern demaskiert. Und die nützliche Erkenntnis, dass Ängste oft auf Unwissenheit begründet sind, droht im absurden Chaos mal wieder unterzugehen.

„Margit Mezgolichs Stück titelt zwar als Komödie, ist aber viel mehr als das: Ein Spiegelbild der Gesellschaft, die, konfrontiert mit dem Thema des anhaltenden Flüchtlingsstromes überfordert und ratlos reagiert“ (Bezirksblatt Gmünd)

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